„Make it in Germany“: Fachkräfte aus dem Ausland sollen künftig bei Fragen zur Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse in Deutschland besser unterstützt werden.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) eröffneten am Montag in Bonn offiziell die neue zentrale Servicestelle Berufsanerkennung (ZSBA). Sie soll ausländische Fachkräfte - wie beispielsweise Pflegekräfte aus Mexiko oder von den Philippinen - durch ihr Anerkennungsverfahren lotsen.
Karliczek betonte, dass in vielen Branchen derzeit Fachkräfte gesucht werden. „Deshalb müssen wir unseren Blick auch ins Ausland richten“, erklärte die CDU-Politikerin. Gute Fachkräfte seien „ein Gewinn“ für den Arbeitsmarkt.
„Aber natürlich müssen wir überprüfen, ob die Qualifikationen der Bewerber auch unseren Anforderungen entsprechen“, fügte sie hinzu. Die ZSBA komme deshalb „zum richtigen Zeitpunkt“.
„Ohne ausländische Fachkräfte werden wir unseren Wohlstand in Deutschland nicht erhalten können“, erklärte Heil. „Wir brauchen die Menschen von außerhalb. Wir können nicht einfach nur auf sie warten, sondern wir müssen auch um sie werben.“
Deutschland stehe mit anderen Ländern „im Wettbewerb um die besten Köpfe“, fügte Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, hinzu. „Umso wichtiger ist es, den Weg nach Deutschland so reibungslos wie möglich zu gestalten.“ Die Servicestelle ist bei der Arbeitsagentur in Bonn angesiedelt.
Die ZSBA hatte ihre Arbeit bereits Anfang Februar aufgenommen und soll vor allem den Fachkräften helfen, die sich im Ausland befinden und am Anfang ihrer Arbeitssuche in Deutschland stehen. Die Servicestelle unterstützt die Fachkräfte dabei per Mail, Telefon oder Chat bei der Zusammenstellung der erforderlichen Unterlagen für die zuständige Anerkennungsstelle, informiert über regionale Beratungs- und Qualifizierungsangebote und hilft bei der Suche nach einem Arbeitgeber.
Das soll zugleich die Anerkennungsstellen entlasten und die Verfahren beschleunigen. Die Fachkräftewerbung der Bundesregierung läuft unter dem Motto „Make it in Germany“.
Wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschlands am Montag berichteten, gibt es in Deutschland derzeit 1400 unterschiedliche Stellen für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.