Die Sonderbeauftragten für den Normalisierungsprozess zwischen der Türkei und Armenien sind zum dritten Mal zusammengekommen. Der türkische Botschafter Serdar Kılıç und der stellvertretende Präsident der armenischen Nationalversammlung, Ruben Rubinyan, trafen sich am Dienstag in Wien. Laut einer Presseerklärung des türkischen Außenministeriums herrschte während des Gesprächs nach wie vor eine positive Atmosphäre.
Die Sonderbeauftragten bekräftigten das erklärte Ziel, durch diesen Prozess eine vollständige Normalisierung zwischen ihren jeweiligen Ländern zu erreichen. In diesem Sinne habe ein „aufrichtiger und produktiver Austausch konkreter Ansichten“ stattgefunden. Die Beauftragten erörterten mögliche Schritte, die unternommen werden könnten, um greifbare Fortschritte in dieser Richtung zu erzielen. Zudem bekräftigten die Parteien ihr Einverständnis darin, den Prozess ohne Vorbedingungen fortzusetzen.
Die Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien liegen seit Jahren auf Eis. Seit den 1990er Jahren unterhalten die beiden Länder weder diplomatische noch wirtschaftliche Beziehungen. Im Jahr 2009 hatten sich beide Staaten auf ein Normalisierungsabkommen geeinigt, das jedoch nie ratifiziert wurde. Die aktuellen Gespräche im Rahmen des Normalisierungsprozesses werden als neuer Versuch einer wechselseitigen Annäherung betrachtet.
Im Vorfeld der Gespräche hat der türkische Botschafter in Wien, Ozan Ceyhun, Botschafter Kılıç in seiner Residenz empfangen. Auf Twitter drückte Ceyhun seine Freude über die Gelegenheit aus, sich mit Kılıç „über so viele Angelegenheiten zu beratschlagen und von dessen wertvoller Erfahrung zu profitieren“.