Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland am Sonntag drei Palästinenser erschossen. Zwei Männer wurden in der Flüchtlingssiedlung Tulkarem getötet. Der dritte Palästinenser wurde an einem Kontrollpunkt nahe der Stadt Nablus erschossen.
Das palästinensische Gesundheitsministerium erklärte, in der Flüchtlingssiedlung Tulkarem hätten zwei Männer im Alter von 19 und 36 Jahren tödliche Schussverletzungen erlitten. Der Palästinensische Rote Halbmond erklärte, fünf weitere Menschen seien bei dem israelischen Angriff verletzt worden.
Am Abend gab das israelische Militär den Tod eines Palästinensers bekannt, der an einem Kontrollpunkt außerhalb der Stadt Nablus aus einem Fahrzeug ausgestiegen und auf Soldaten zugegangen war. Die Fatah erklärte, der Mann, ein Sicherheitsbeamter, sei von den Soldaten "kaltblütig ermordet" worden.
Seit dem Beginn des israelischen Vernichtungskrieges im Gazastreifen am 7. Oktober hat auch die Gewalt im besetzten Westjordanland stark zugenommen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden bei Angriffen illegaler israelischer Siedler seitdem mindestens 399 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.
Israels Vernichtungskrieg in Gaza
Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 28.700 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.