Nahostkonflikt: Hunderte Tote in Gaza und Israel
Der bewaffnete Konflikt zwischen Palästina und Israel dauert auch am späten Abend weiter an. Die Anzahl an Toten und Verletzten auf beiden Seiten steigt weiter.
Häuser liegen nach israelischen Luftangriffen in Trümmern. / Photo: AA (AA)

Bei den Vergeltungsschlägen aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Opfer in Israel auf mindestens 300 Tote gestiegen. Das berichteten mehrere israelische Medien am späten Samstagabend unter Berufung auf medizinische Kreise. Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums wurden 1500 Menschen verletzt. Mehrere Israelis wurden nach Militärangaben in den Gazastreifen verschleppt. Die Kampfhandlungen dauerten am Abend weiter an. Auf mehrere Städte, darunter die Küstenmetropole Tel Aviv, gab es am Abend heftige Raketenangriffe mit mehreren Verletzten.

Bei israelischen Luftangriffen auf den belagerten Gazastreifen sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens 232 Palästinenser getötet worden. Mindestens 1697 seien dabei verletzt worden.

Die Kämpfe im Süden Israels würden noch weiter andauern, erklärte das israelische Außenministerium. Israelische Streitkräfte würden „Gebiete sichern, die von der Hamas angegriffen werden“.

Krankenhäuser in ganz Israel versorgen Hunderte von Verwundeten - mehr als 460 Menschen werden derzeit medizinisch behandelt. Das Soroka Medical Center in Be’er Scheva teilte mit, dass dort mindestens 280 Verletzte behandelt werden, von denen sich 60 in einem ernsten Zustand befinden. Das Barzilai-Krankenhaus in Aschkelon, in der Nähe des Gazastreifens, meldete die Behandlung von 182 Verwundeten. 12 Menschen seien in kritischem Zustand.

Hamas mit Vergeltungsschlag gegen Israel

Die Widerstandsorganisation Hamas im Gazastreifen hatte am Samstagmorgen einen großen Vergeltungsschlag gegen Israel gestartet. Kämpfer feuerten Hunderte Raketen ab und stießen auf dem Land-, Luft- und Seeweg auf die von Israel besetzten Gebiete vor. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rief daraufhin den Kriegszustand aus. Die israelische Luftwaffe flog erneut Angriffe auf Gaza.

Israel besetzte während des Sechstagekrieges 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Knapp 600.000 Israelis leben dort heute in mehr als 200 illegalen Siedlungen. Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete diese Siedlungen als Verletzung des internationalen Rechts und forderte Israel auf, alle Siedlungsaktivitäten zu stoppen. Die Palästinenser fordern einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.


TRT Deutsch