Ankara hat seine „tiefe Besorgnis“ über die jüngste Eskalation zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht. Es sei bereit, zur Deeskalation beizutragen, so die Erklärung des türkischen Außenministeriums am Samstag. „Wir messen der schnellstmöglichen Wiederherstellung der Ruhe in der Region große Bedeutung bei“, heißt es weiter.
Gewaltakte und damit verbundene Eskalationen würden niemandem nützen, betont das Außenministerium. Der Verlust von Menschenleben in der Zivilbevölkerung sei inakzeptabel. „Impulsive Schritte“ müssten vermieden werden. Ankara sei bereit, bei der Deeskalation beizutragen, so das Ministerium weiter. „In dieser Hinsicht setzen wir unsere intensiven Kontakte mit den relevanten Parteien fort.“
Es müsse auf eine dauerhafte Lösung im Einklang mit der Zwei-Staaten-Lösung hingearbeitet werden. „Diese traurigen Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie wichtig die Vision einer Zwei-Staaten-Lösung ist“, betonte das Ministerium.
Hamas startet Vergeltungsschlag gegen Israel
Die Widerstandsorganisation Hamas im Gazastreifen hatte am Samstagmorgen einen großen Vergeltungsschlag gegen Israel gestartet. Kämpfer feuerten Hunderte Raketen ab und stießen auf dem Land-, Luft- und Seeweg auf die von Israel besetzten Gebiete vor. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rief daraufhin den Kriegszustand aus. Die israelische Luftwaffe flog erneut Angriffe auf Gaza. Nach Angaben aus Gaza wurden dabei mindestens 198 Palästinenser getötet. Israelischen Behörden meldeten mehr als 100 Tote Israelis.
Israel besetzte während des Sechstagekrieges 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Knapp 600.000 Israelis leben dort heute in mehr als 200 illegalen Siedlungen. Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete diese Siedlungen als Verletzung des internationalen Rechts und forderte Israel auf, alle Siedlungsaktivitäten zu stoppen. Die Palästinenser fordern einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.