Die Türkei wird am 102. Jahrestag des Sivas-Kongresses die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Ankara und Sivas eröffnen. Geplant ist auch die Einweihung der Konya-Karaman-Linie. Der Sivas-Kongress vom 4. September 1919 gilt als ein zentrales Ereignis während des Türkischen Befreiungskrieges.
Mit der neuen Strecke will Ankara die Fahrtzeit zwischen den Provinzen erheblich verkürzen. So soll die Reisezeit auf der 393 Kilometer langen Strecke zwischen der Hauptstadt Ankara und Sivas von zwölf auf zwei Stunden und zwischen Konya und Karaman auf 35 Minuten reduziert werden.
Zwei unterschiedliche Hochgeschwindigkeitszüge Zum Einsatz kommen zwei unterschiedliche Hochgeschwindigkeitszüge: Die Siemens-Züge aus deutscher Produktion erreichen eine Endgeschwindigkeit von 250 km/h – die spanischen CAF-Züge sogar eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h.
Anders als etwa in Deutschland wurden die Gleise eigens für die Hochgeschwindigkeitszüge verlegt, damit diese ihre volle Geschwindigkeit nutzen können.
Schnellreisen bis in die östlichsten Provinzen Die Eröffnung der Ankara-Sivas-Linie in Zentralanatolien soll sich auch auf die weiteren Verbindungen positiv auswirken, wobei Sivas als Knotenpunkt dienen soll.
Das türkische Verkehrsministerium plant nun den Ausbau weiterer Linien, um die Fahrtzeiten in die östlichsten Provinzen wie Kars oder Erzurum zu verkürzen.
Stetiger Ausbau seit 2009
2009 nahm die Türkei auf der Ankara-Eskişehir-Linie den ersten Schnellzug in Betrieb. Die Türkei wurde damit laut Angaben des Verkehrsministeriums zur achten Nation weltweit mit einer Hochgeschwindigkeitsstrecke – in Europa zur sechsten.
Als 2011 die Ankara-Konya-Linie und 2014 die Konya-Istanbul-Linie sowie die Ankara-Istanbul-Linie in Betrieb gingen, fanden sieben wichtige Provinzen und rund 33 Prozent der Bevölkerung Zugang zum Hochgeschwindigkeitsverkehr.