Die Bundesregierung hofft weiterhin darauf, mit den Taliban zivile Evakuierungsmöglichkeiten aus Afghanistan nach Ende der militärischen Luftbrücke aushandeln zu können. Das sagte Außen-Staatsminister Niels Annen (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag. Er nannte es „bedauerlich, dass wir die Luftbrücke nicht weiterführen können.“
„Die Bundesregierung hat seit Beginn der Evakuierung auf mehreren Ebenen nach Lösungen parallel zur Luftbrücke gesucht“, betonte Annen. „Wir sind daher im Gespräch mit den Taliban in Doha wie auch mit Nachbarländern Afghanistans - etwa Pakistan -, um die Evakuierung auf ziviler Basis auch nach dem 31. August weiterzuführen.“
Die USA wollen bis zum 31. August alle ihre Truppen aus Afghanistan abziehen. Die anderen Länder, die mit eigenen Soldaten am Kabuler Flughafen im Einsatz sind, sind auf die Arbeit der US-Truppen angewiesen und haben daher angekündigt, ihre militärischen Evakuierungsmissionen spätestens zu diesem Zeitpunkt ebenfalls einzustellen.
Der deutsche Botschafter Markus Potzel, der in Doha mit den Taliban verhandelt, erklärte am Mittwoch, die neuen Machthaber hätten zugesagt, auch nach dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen weiter Afghanen aus dem Land ausreisen zu lassen. Der Taliban-Chefunterhändler Scher Mohammed Abbas Staniksai habe zugesichert, Afghanen „mit gültigen Dokumenten“ könnten das Land nach dem 31. August mit kommerziellen Flügen verlassen.
Verhandlungen mit Taliban: Berlin strebt Evakuierung auf ziviler Basis an
26 Aug. 2021
Die Bundesregierung will mit den Taliban Vereinbarungen über weitere zivile Evakuierungen aushandeln. Außenstaatsminister Annen hofft auf eine Fortsetzung der Luftbrücke auch nach Ende August. Am 31. August werden die USA ihren Abzug abschließen.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Rechtsrock-Konzert in Neumünster von Polizei verhindert
Polizei verhindert Rechtsrock-Konzert in Neumünster: Nachdem rund 400 Teilnehmer aufgefordert wurden, das Gelände zu verlassen, griffen einige Rechtsradikale die Einsatzkräfte mit Stühlen und Bierdosen an. Bundespolizisten aus Hamburg rückten an.
14 Bundesländer passen Abschlussprüfungen nochmals an
Fast alle Bundesländern wollen laut einem Bericht die Abschlussprüfungen an den Schulen weiter erleichtern. Grund dafür ist der Unterrichtsausfall während der Pandemie. Hessen hat sich noch nicht entscheiden. Rheinland-Pfalz geht einen anderen Weg.