Wegen Rassismusverdachts sind gegen einen Lehrer der Polizeifachschule im sächsischen Chemnitz beamtenrechtliche Schritte eingeleitet worden. Der Lehrer soll sich in der Vergangenheit wiederholt rassistisch geäußert und sexistisches Verhalten gezeigt haben, wie die Hochschule der Sächsischen Polizei am Mittwochabend mitteilte. Mehrere Bedienstete der Polizeischule hätten die Vorkommnisse gemeldet. Der Lehrer sei derzeit nicht mehr tätig.
„Die Hochschule der Sächsischen Polizei steht auf einem festen Wertefundament, in dem extremistische und sexistische Äußerungen keinen Platz haben“, erklärte Rektor Dirk Benkendorff. Derartiges Fehlverhalten werde „nicht geduldet und konsequent verfolgt“. Der Vorfall sei an die zuständige Polizeidirektion übergeben worden. Das Ergebnis der weiteren Ermittlungen bleibe abzuwarten.
Erst vor wenigen Tagen war gegen einen Polizeianwärter der Polizeischule im sächsischen Schneeberg Anzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung gestellt worden. Er soll sich nach einer Exkursion auf einen jüdischen Friedhof antisemitisch geäußert haben. In der Vergangenheit war die Hochschule bereits gegen andere Polizeianwärter wegen rassistischer Äußerungen oder rechtsextremer Einstellungen vorgegangen.
Im Juli hatte die Polizeifachschule Schneeberg einen neuen Leiter erhalten, nachdem gegen den früheren Leiter Vorwürfe der sexuellen Belästigung erhoben wurden. Es folgten interne Untersuchungen an allen drei sächsischen Polizeifachschulen in Schneeberg, Chemnitz und Leipzig.