Die Göğceli-Moschee in Samsun aus dem Jahr 1206 ist eines der wichtigsten Beispiele für die Holzboden-Bauweise von vor 800 Jahren. Sie wurde 70 Zentimeter über dem Boden gebaut, um schädliche Feuchtigkeit zu vermeiden, so dass das Bauwerk bis heute überlebt hat. Außerdem sind die Böden so konzipiert, dass sie Erdbeben standhalten.
Bei dieser Technik, die im Wesentlichen darin besteht, einen Holzrohbau zu errichten, verbringt der Handwerker viel Zeit damit, herauszufinden, welche Materialien in der Region reichlich vorhanden sind. Sobald dies feststeht, wird mit dem Bau begonnen. Dabei wird bewusst darauf geachtet, dass das natürliche Aussehen der Siedlung nicht gestört wird. Zudem werden keine Nägel verwendet.
Moschee enthält Datumszeichen aus dem Islamischen Kalender
Der Direktor für Kultur und Tourismus der Provinz, Adnan Ipekdal, nennt die Göğceli-Moschee gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu als den Stolz Anatoliens. Die Bezeichnung „Moschee ohne Nägel“ hätte sich bei den Einheimischen mittlerweile eingebürgert. Untersuchungen hätten ergeben, dass die Moschee im Jahr 1206 erbaut wurde. „Sie enthält ein Datumszeichen des Islamischen Kalenders, das darauf hindeutet“, so Ipekdal.
Die Göğceli-Moschee hat damit zehn seldschukische und 36 osmanische Sultane sowie 12 Präsidenten der heutigen Türkei überdauert. Studien haben ergeben, dass die Verzierungen im Inneren der Kuppel aus einer späteren Zeit stammen als die Moschee selbst. Obwohl die Moschee in der seldschukischen Zeit erbaut wurde, weist sie Dekorationen aus der osmanischen Epoche auf.
Ipekdal sagt: „Unser Samsun ist die an Holzmoscheen reichste Provinz der Türkei. Darunter ist die Göğceli-Moschee die älteste erhaltene Holzmoschee.“ Mehr zum Thema: Türkei: Mehr als 1,5 Millionen ausländische Urlauber im Februar